IP55-Gehäuse: Alles, was Sie wissen müssen

In Telekommunikations-, Elektro- und Industrieprojekten ist die Wahl der richtigen Schutzart eines Gehäuses einer der Schlüsselfaktoren für die Systemzuverlässigkeit. Die korrekte IP-Klassifizierung beeinflusst direkt den stabilen Betrieb der installierten Geräte. Eine der am häufigsten verwendeten Schutzarten ist IP55. In diesem Artikel erklären wir, was eine IP55-Schutzart bedeutet, wie der Schutz gegen Staub und Wasser erreicht wird und welche Konstruktionsmerkmale es einem IP55-Gehäuse ermöglichen, Außen- und Industrieumgebungen standzuhalten. Wir werden auch klären, wann IP55 ausreichend ist – und in welchen Fällen Sie möglicherweise eine höhere Schutzklasse in Betracht ziehen sollten

Was bedeutet die Schutzart IP55 bei Außenschränken?

Die IP-Schutzart von Gehäusen ist ein internationaler Schutzstandard, der angibt, wie gut das Gehäuse gegen zwei Faktoren geschützt ist: das Eindringen von Staub oder festen Partikeln und das Eindringen von Wasser.

Die IP55-Kennzeichnung besteht aus zwei Ziffern, die Art und Intensität des Schutzes des Gehäuses gegen äußere Einflüsse angeben. Die erste Ziffer „5“ bedeutet, dass das Gehäuse so weit gegen Staub geschützt ist, dass Partikel den Betrieb von Telekommunikations-, Elektro- oder Industrieanlagen nicht beeinträchtigen können. Das Gehäuse ist nicht vollständig staubdicht, die eindringende Staubmenge ist jedoch unbedenklich.

Die zweite „5“ bedeutet, dass das Gehäuse Strahlwasser aus allen Richtungen standhält. Ein IP55-Außenschrank ist somit auch bei Regen, Spritzwasser und regelmäßiger Außenreinigung sicher zu betreiben und eignet sich daher für die meisten Telekommunikations- und Elektroinstallationen im Außenbereich.

Wenn Sie eine ausführlichere Erklärung aller IP-Schutzarten benötigen – vom einfachen Schutz in Innenräumen bis hin zu vollständig wasserdichten Industriegehäusen – können Sie unseren detaillierten Leitfaden mit einer vollständigen IP-Klassifizierungstabelle lesen.

Können IP55-Gehäuse im Freien verwendet werden?

Ja, IP55-Gehäuse sind für den Einsatz im öffentlichen Raum geeignet. Sie sind so konstruiert, dass sie Regen, Spritzwasser, windbedingte Feuchtigkeit und allgemeine Witterungseinflüsse innerhalb ihrer angegebenen Betriebsgrenzen aushalten. Die Gehäuse der IPCOM-Gruppe arbeiten zuverlässig in Umgebungen mit Temperaturen von –40 °C bis +40 °C und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 % und eignen sich daher für die meisten Standardklimazonen.

In tropischen Klimazonen oder Küstenregionen empfiehlt es sich jedoch, dichter abgedichtete Gehäuse mit einer höheren IP-Schutzart zu verwenden.

Welche Geräte werden in einem IP55-Außenschrank installiert?

In der Praxis werden IP55-Außenschränke zur Unterbringung von Telekommunikations-, Netzwerk-, Stromversorgungs- und industriellen Steuerungsgeräten verwendet, darunter:

• Telekommunikationsgeräte wie OLT/ONU-Einheiten, Switches, Medienkonverter und Glasfaserverteilungskomponenten.
• Netzwerkhardware, einschließlich Aggregations-Switches und Kundenzugangsgeräten.
• Funk- und drahtlose Systeme wie Punkt-zu-Punkt-Funkgeräte, Kleinzellenmodule und drahtlose Zugangspunkte.
• Stromversorgungsgeräte – Gleichrichter, Gleichstromverteilermodule, Netzteile und USV-Anlagen.
• Akkus.
• Komponenten für die industrielle Automatisierung, darunter SCADA-Panels, SPS-Steuerungen, Remote-I/O-Einheiten und Überwachungssteuerungen.
• NVRs, PoE-Switches, Kamera-Stromversorgungsmodule und Kommunikations-Hubs.

Typische Konstruktionsmerkmale eines IP55-Gehäuses

IP55-Außenschränke weisen üblicherweise folgende Konstruktionsmerkmale auf:

• Abgedichtete Türen mit Kompressionsdichtungen verhindern das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit.
• Sicherer Verriegelungsmechanismus, der einen gleichmäßigen Druck auf die Türdichtung gewährleistet.
• Geschützte Lüftungsöffnungen mit Filtern oder wetterfesten Lüftungsgittern.
• IP-geschützte Kabelverschraubungen für eine abgedichtete und sichere Kabeleinführung.
• Geschweißte, spaltfreie Konstruktion für strukturelle Dichtheit.
• Gehäuse aus verzinktem Stahl oder Edelstahl für Korrosionsbeständigkeit.
• Polymer-Pulverbeschichtung für UV- und Witterungsschutz.
• Belüftungs- oder aktive Kühlsysteme, wie z. B. Ventilatoren oder Klimaanlagen.
• Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren zur internen Überwachung.
• Vandalensicheres Design mit verstärkten Paneelen.
• 10- oder 19-Zoll-Montagerahmen zur Verwendung in IP55-Rackschränken.

Fazit

IP55-Gehäuse bieten ein ausgewogenes Schutzniveau für Telekommunikations-, Elektro- und Industrieanlagen im Außenbereich und gewährleisten zuverlässige Leistung in den meisten Klimazonen. Bei richtiger Auswahl und Ausstattung gewährleisten sie langfristige Betriebsstabilität auch unter anspruchsvollen Bedingungen

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